Ein starkes Zeichen der Gemeinschaft
Vertreter der Religionen, der Kulturvereine, der Stadt und des Krankenhauses sendeten jetzt ein starkes Zeichen der Gemeinschaft in der Stadt Jülich: Mit großer Freude feierten sie die Eröffnung des neuen Gebetsraums im Jülicher Krankenhaus. „Das ist ein großartiger Tag für Jülich", sagte Bürgermeister Axel Fuchs. Denn nicht nur der Gebetsraum ist ein Meilenstein für die Muslime in Jülich und Umgebung. Mit ihm wurde auch ein spezieller Waschraum eröffnet, der es ihnen ermöglicht, die rituelle Waschung ihrer verstorbenen Angehörigen direkt im Krankenhaus durchführen zu können. Bisher mussten die Verstorbenen dafür nach Köln oder Düsseldorf gebracht werden, bevor sie in Jülich beigesetzt werden konnten.
„Der neue Gebetsraum soll ein Ort der Stille, der Besinnung und der spirituellen Kraft sein – unabhängig von Religion, Weltanschauung oder Herkunft", sagte Krankenhaus-Geschäftsführer Stefan Kück in seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste. Er dankte allen, die intern an der Realisierung mitgewirkt haben: der technischen Abteilung, Malika Sbihi, Koordinatorin des Projekts, und seinem Vorgänger Dr. Niklas Cruse, der die Anregung aus dem Jülicher Integrationsrat aufgenommen und zur Umsetzung geführt hatte.
Wie groß die Freude über dieses Zeichen der Integration und der Gemeinschaft ist, wurde in den Ansprachen von Imam Hussein Eljajieh (Marokkanischer Kulturverein Jülich), Sheikh Jawad Müller (Libanesischer Verein Al Sadek), Imam Sadullah Çakar (Türkischer Islamischer Kulturverein Aldenhoven) und Prof. Syed Qaim (Islamisches Zentrum Jülich) deutlich. Sie alle betonten, wie wertvoll die neuen Angebote im Krankenhaus für die Muslime in Jülich und in der Region sind. Sie zeugten von Respekt und Freundschaft zu den Menschen, für die Jülich längst zur Heimat geworden sei.
Bei Fingerfood halal wurde nach dem offiziellen Schnitt durchs rote Band an der Eingangstür zum neuen Gebetsraum miteinander gefeiert. Und alle waren sich einig: An einem Ort, an dem es auch schwere Stunden zu ertragen gilt, wird der neue Raum künftig vielen Menschen neue Kraft geben.