Die Dienstleistung Pflege
Eine qualifizierte Pflege der Patientinnen und Patienten ist die Voraussetzung für den medizinischen und therapeutischen Erfolg während des Krankenhausaufenthaltes. Qualifizierte Pflege beinhaltet nicht nur die fachliche Kompetenz des Pflegepersonals, individuell zu pflegen, sondern umfasst auch Wertschätzung, Respekt, Empathie, Kommunikation und Menschlichkeit unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Wünsche unserer Patienten. Je nach Schweregrad oder Verlauf der Erkrankung entstehen eventuell Ängste oder Fragen zu pflegerischen und medizinischen Inhalten.
Die Basis der Pflege ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patienten/Angehörigen und Pflegekraft. Teilen Sie uns bitte Ihre Ängste, Wünsche oder Fragen mit, das Personal unterliegt der Schweigepflicht und berät Sie gerne. Die Beratung und Anleitung in der Pflege ist für Patient:innen und auch Angehörige wichtig - ob zu pflegefachlichen Informationen, oder z.B. Wund- und Stomaversorgung, Hygiene, Pflegehilfsmitteln usw.
Aktivierende Pflege
Der pflegerische Dienst versorgt, begleitet und unterstützt Sie während Ihres Aufenthaltes und leistet somit einen wesentlichen Beitrag bei der Genesung. Wir berücksichtigen dabei Ihre Ressourcen und setzen die aktivierende Pflege ein, mit dem Ziel, die Eigen- und Selbstständigkeit der Patientinnen und Patienten zu erhalten und zu fördern. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Ihnen in einem 3-Schichtsystem 24 Stunden jederzeit zur Verfügung. Bitte haben Sie Verständnis, wenn das Personal einmal nicht direkt zur Stelle sein kann, denn die Pflegekräfte betreuen und versorgen während ihrer Dienstzeit auch andere Patient:innen.
In der heutigen Zeit befindet sich Pflege in einer stetigen Entwicklung. Mit dem Ziel, eine professionelle und unterstützende ganzheitlich orientierte Pflege zu gewährleisten, nutzen wir den Pflegeprozess und das Pflegemodell nach Monika Krohwinkel, welches die Aktivitäten des täglichen Lebens beinhaltet. Resultat ist die Pflegeanamnese, die die Pflegekräfte in den ersten 48 Stunden des Aufenthaltes mit dem Patienten/der Patientin oder auch Angehörigen erstellen. Sie ist das Fundament der Pflegeplanung, um individuell die Pflegeprobleme und -ziele zu formulieren und pflegerische Maßnahmen anwenden zu können - ergänzend durch die Pflegedokumentation und den Informationsaustausch der Mitarbeitenden.
Qualitätssicherung
Im Rahmen der Qualitätssicherung nutzen wir hauseigene Pflegestandards, welche sich an den gesetzlich vorgegebenen Expertenstandards orientieren. Hier sei das Wund- und Dekubitusmanagement besonders hervorgehoben: Beim Wundmanagement liegt der Schwerpunkt in der Versorgung von atienten mit chronischen Wunden. Ausgebildete Wundmanagerinnen betreuen die Patienten und dokumentieren den Verlauf der Wundheilung. In der Pflege ist die Dekubitusprophylaxe, also die Vorbeugung eines Druckgeschwürs, besonders wichtig. Ist ein Patient bei der Aufnahme zum Beispiel in der Bewegung eingeschränkt, so wird im Vorfeld eine Einstufung vorgenommen, welche den Pflegekräften Auskunft über eine Gefährdung gibt. So können wir rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, wie spezielle Lagerungen, und Matratzen und Mobilisationshilfen einsetzen. Des Weiteren führt das Pflegepersonal eine Pflegevisite durch, um Maßnahmen und Veränderungen am Patienten zu dokumentieren und zu evaluieren.
Im Rahmen der pflegerischen/medizinischen Entwicklung ermöglichen wir den Mitarbeitern strukturierte berufsbezogene Fachweiterbildungen, wie bspw. für Intensiv & Anästhesiemedizin, Palliativ Care, Praxisanleitung, Wundmanagement, im Bereich Geriatrie sowie die Teilnahme an regelmäßigen internen und externen Fortbildungen.
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen wir in den ersten 6 Monaten durch ein Einarbeitungskonzept. Regelmäßig finden Abteilungs- und Teamsitzungen in den jeweiligen Stationen und Funktionsbereichen statt, die dazu dienen, Daten und Informationen auszutauschen, welche gesammelt und ausgewertet werden und uns ermöglichen, die Ergebnisqualität zu kontrollieren und zu verbessern. Hierzu gehören Dekubitus- oder Sturzstatistiken, die in der Pflegedirektion geführt werden, Hygienestatistiken oder aber ablauforganisatorische Prozesse.
Wir möchten die Qualitätsanforderungen unserer Patienten und Patientinnen erfüllen. Deshalb existiert in unserem Haus ein Beschwerdemanagement - wir sind jederzeit offen für Anregungen und konstruktive Kritik, ob in schriftlicher Form oder einem persönlichen Gespräch. In unserer Einrichtung werden die Pflegefachkräfte im Stationsalltag von Pflegehilfskräften, Praktikanten des FSJ/ der FOS, Stationssekretärinnen, Arzthelferinnen und Auszubildenden unterstützt. Sie alle engagieren sich für die Patienten auf den Stationen und in den Abteilungen.
Interdisziplinär
Zusammen mit den Ärzten der unterschiedlichen Fachbereiche und anderen an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen unseres Hauses koordinieren wir Ihren Krankenhausaufenthalt. Auf Anordnung und auch als Serviceleistung stehen Ihnen als Patient die Mitarbeitenden der Ernährungsberatung, der Physiotherapie, des ehrenamtlichen Dienstes, der Schmerztherapie, der Hygiene, des Wundmanagements, der Seelsorge und des Sozialdienstes zur Verfügung und unterstützen sie während Ihres Aufenthaltes. So wird z.B. der Sozialdienst involviert, wenn eine Entlassung des Patienten in die häusliche Pflege oder ein Altenwohnheim bevorsteht.
Die Mitarbeitenden des Sozialdienstes regeln für die Patienten die formalen Angelegenheiten und stehen in engem Kontakt zu Patient und Angehörigen. Durch die Kooperation dieser Berufsgruppen verknüpfen alle Beteiligten die vorhandenen Schwerpunkte der medizinischen und pflegerischen Versorgung, um die Versorgung der Patient:innen optimal zu gewährleisten.
Fachlich und menschlich orientiert - dies ist für uns und alle Mitarbeitenden die Zielsetzung, damit Sie - und auch Ihre Angehörigen - sich im Krankenhaus Jülich wohlfühlen und wieder genesen können.
Ihre Pflegedirektion