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Delir - ein Wettlauf gegen die Zeit

Dr. Thomas Stolzenburg erklärte in der Jülicher Gesundheitsstunde, wie es zu einem Delir kommen kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Barbara Goller, Leiterin Regionales Gesundheitsmanagement, vertrat den Mitveranstalter AOK.


Der Schlüssel zur Behandlung eines Delirs ist die erfolgreiche Suche nach der Ursache. Wie groß diese Herausforderung für die Mediziner ist, verdeutlichte Dr. Thomas Stolzenburg in der Jülicher Gesundheitsstunde unter der Überschrift „Verwirrtheit im Alter – Formen und Ursachen des Delirs". Der Oberarzt der Geriatrie und interdisziplinären Altersmedizin im Krankenhaus Jülich erläuterte in seinem spannenden Vortrag, wie es zu dem für alle Beteiligten so schwer zu fassenden Zustand der akuten Verwirrtheit kommen kann und was nötig ist, um die durchaus guten Chancen auf eine Rückbildung des Delirs zu nutzen.

„Das Delir, also das akute Auftreten einer Verwirrtheit, kann Menschen in jedem Alter treffen. Am häufigsten kommt es aber bei betagteren Patienten vor, die meist unter mehreren chronischen Krankheiten leiden", erklärte Dr. Stolzenburg. Deutliche Hinweise auf ein Delir seien unter anderem eine akut auftretende Lethargie, Schläfrigkeit und Unruhe im Wechsel, ein „Sich nicht mehr auskennen", unsinniges Handeln, auffallende Stimmungsschwankungen, Depression oder Aggression. Wenn diese Symptome auftreten, beginnt die Suche nach der Ursache und „ein Rennen gegen die Zeit", wie der Facharzt für Innere Medizin, Geriater und Palliativmediziner erklärte. Denn ein Delir sei zwar keine tödliche Erkrankung an sich, berge aber erhebliche Gefahren, die das Sterberisiko der Patienten deutlich erhöhen. Und auch bleibende kognitive Schädigungen könnten Folge der akuten Verwirrtheit sein, wenn die Ursache nicht gefunden und behoben wird.

Doch der Katalog der möglichen Auslöser eines Delirs ist groß. Angefangen vom Flüssigkeitsmangel, der gerade jetzt im Sommer sehr gefährlich ist, über Infekte, Schmerzen, Umgebungswechsel und psychische Erkrankungen bis zur sozialen Isolation, Seh- und Hörminderung, fehlerhaften Medikamenteneinnahme oder Narkose. „Wir müssen uns ganz intensiv mit allen in Frage kommenden Ursachen befassen und wirklich genau hinschauen", betonte Dr. Stolzenburg. Als Beispiel nannte er das Thema Medikamente: „Auch ein plötzliches Absetzen bestimmter Arzneien kommt in Frage oder pflanzliche Mittel, die in der Medikamentenliste nicht erfasst sind."

Neben der wichtigen Ursachenforschung sei es für die Prognose der Delir-Patienten ganz entscheidend, dass sie Verständnis spüren, Ruhe finden, bekannte Gesichter sehen, im möglichen Rahmen stimuliert, gut ernährt und ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden. „Ein Delir ist rückbildungsfähig", lautete Dr. Stolzenburgs positives Fazit, das er den sehr interessierten Besucherinnen und Besuchern mit auf den Weg gab. 

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