Präzisionsbilder aus dem Gallengang
Neue medizinische Präzisionsgeräte nutzen zu können, gehört für Ärzte zu den begeisternden Seiten ihres Berufs. Daher war jetzt auch die Freude bei Uwe Domogalski groß, als er ein Cholangioskop der neuesten Generation zum Einsatz brachte. Der Leitende Oberarzt der Klinik für Innere Medizin im Krankenhaus Jülich und sein Team konnten mit Hilfe des Cholangioskops eine zunächst unklare Engstelle im Gallengang einer Patientin als eingeklemmten Gallenstein identifizieren und den Stein später mit Stoßwellen zertrümmern.
„Die Cholangioskopie ist eine Untersuchungstechnik, bei der wir ein flexibles Endoskop in die Gallenwege einführen, das neben den Instrumenten zur Durchführung von Biopsien, Steinextraktionen und Stentplatzierungen auch eine kleine Kamera enthält. So bekommen wir hochaufgelöste Bilder vom Gallensystem, können die Situation hervorragend beurteilen und direkt die notwendige Intervention durchführen", erklärt Uwe Domogalski.
Der Ablauf einer Cholangioskopie ähnelt dem anderer endoskopischer Verfahren, erfordert jedoch spezielle Instrumente und Fachkenntnisse. Vor dem Eingriff erfolgt eine Anästhesie, um Schmerzen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Das flexible Endoskop wird durch den Mund des Patienten eingeführt und vorsichtig durch den Magen-Darm-Trakt in Richtung der Gallenwege navigiert.
Sobald das Endoskop die Gallenwege erreicht hat, wird die Kamera eingesetzt, um Bilder und Videos aufzuzeichnen, die dem Arzt eine detaillierte Ansicht der Gallenwege bieten. Während des Eingriffs können dann Maßnahmen wie die Entfernung von Steinen oder die Platzierung von Stents durchgeführt werden.
Nach Abschluss des Verfahrens wird das Endoskop vorsichtig entfernt, und der Patient wird zur Überwachung in den Erholungsbereich gebracht.