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Teilprothese: Es muss nicht das ganze Kniegelenk sein

Franziska Winand ist wenige Tage nach ihrer Knie-OP mobil, schmerzfrei und guter Dinge. Dabei half ihr auch das Training mit Physiotherapeutin Mirjam Richter.


Da war doch was . . . ach ja, die Gehhilfen. Es ist nicht das erste Mal, dass Franziska Winand einfach so aus ihrem Patientenzimmer im Jülicher Krankenhaus losmarschiert ist. Erst mitten auf dem Flur fiel es ihr dann auf. „Eine knappe Woche nach der Kniegelenksoperation gehören Gehstützen eigentlich noch dazu. Aber es geht auch schon gut ohne", lacht die 73-Jährige.

Dauerhafte Schmerzen im rechten Knie, die sie im Alltag stark beeinträchtigten, waren der Grund, warum sich Franziska Winand nach intensiver Beratung durch die Ärzte für den Einsatz eines künstlichen Gelenks entschieden hat. „Wir empfehlen eine Gelenkprothese, wenn der Leidensdruck durch den Verschleiß einfach zu groß wird", sagt Dr. Michael Lörken. Der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie hat Franziska Winand selbst operiert. Dabei fiel die Wahl auf eine Teilprothese, die so genannte Schlittenprothese. „Sie ist für Patientinnen und Patienten geeignet, bei denen entweder nur der innere oder nur der äußere Teil des Kniegelenkes von der Arthrose betroffen ist", erklärt Dr. Lörken. „Dabei wird nur die Gelenkseite ersetzt, die wirklich von der Arthrose betroffen ist. Der gesunde Teil des Gelenks einschließlich des jeweiligen Meniskus und beide Kreuzbänder bleiben dabei im Gegensatz zur Vollprothese erhalten. So wird die natürliche Roll-Gleit-Bewegung des Kniegelenks gesichert."

In der Fachliteratur heißt es, dass den Patientinnen und Patienten deutlich häufiger eine solche Teilprothese eingesetzt werden könnte anstatt der Vollprothese. „Wir schauen da sehr genau hin, ob eine Vollprothese wirklich nötig ist", sagt der Jülicher Chefarzt. Denn der teilweise Gelenkersatz führe in der Regel zu einer besseren Beweglichkeit und zu einem natürlicheren Gefühl. Zudem ist der Eingriff schonender, was für die Patientinnen und Patienten eine schnellere Erholung bedeutet.

Franziska Winand ist dafür ein gutes Beispiel. „Mir geht es wieder richtig gut. Ich fühle mich pudelwohl und brauche auch keine Schmerzmittel mehr", erzählt die Patientin. Für sie geht es nun direkt in die Reha. Mit ihren Krücken, auf die in der Regel erst nach etwa sechs Wochen verzichtet werden soll – auch wenn es jetzt schon gut ohne geht. 

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